- Project:
- WB Wienerstrasse
- Date:
- 2016
- Location:
- Graz A
- Photo:
- archmueller:
Green Place - Green Street (s).
Mit der seinerzeitigen Neugestaltung des Lendplatzes, im Zuge von Graz Kulturhauptstadt Europas 2003, wurde der Beginn einer Rekultivierung sämtlicher umgebender Zonen im Bezirk eingeleitet - speziell in den angrenzenden Längsrichtungen. Nach dem Schwerpunkt Südabschnitt, mit Kunsthaus bzw. Annenstraße richtung Westen, zieht nun der Nordbereich mit an.
Neues städtisch qualitatives Wohnen, Büros, Hotels,...
Geschichtlich war dieser Abschnitt der Murvorstadt einst frei und unbebaut, da Schwemmland, Auwald mit Schotterbänken des Flusses und befestigte Stadteinfahrt - siehe „ Am Damm “.
Die vorliegende Aufgabenstellung behandelt nun das Areal eines ehemaligen Gewerbebetriebs (Abriss) in der Mitte der Wienerstraße, aufgespannt zwischen AVL und dem Ende der Grünegasse.
Die großzügige Ebene, dreiecksförmige, nach Süden spitz auslaufende Fläche wird in Längsrichtung von zwei mächtigen neuen Wohn-Kubaturen bzw. bestehenden Wohnbauten gefasst, in deren Mitte ergibt sich damit ein freier, offener Platz – die Gestaltungsaufgabe.
Der Entwurf behandelt sowohl das neue Platzareal, als auch alle angrenzenden „Kanten “ der einrahmenden Straßenzüge, wird als Weiterführung und Vorzone zum Lendplatz im Süden gesehen.
Die Aufwertung der überleitenden Straßen und Gehsteige wird ostseitig mit fortgesetztem neuen Pflasterbelag (färbiges Kleinstein-Betonpflaster + Muster Lendplatz) und begleitenden Baumpflanzungen angedacht – städtebauliche Einbindung, Identifikation.
Die sich bis zum Kerngebiet ergebenden, ebenfalls dreiecksförmigen Kleinplätze (Haltestellen Öv., Vorzonen Bebauung ...) – Straßeneinmündungen werden parziell neu geformt und ebenfalls mitgestaltet – Vorplätze .
Die Kernzone des neuen und zur Grünegasse offenen Platzes wird nun wie folgt transformiert:
Über die Hauptfläche wird ein graphisches Grid gelegt und die neuen Nutzungen entsprechend zoniert – Parken, Shop, GWS, Fahr-, Bewegungs- und Aufenthaltsbereiche.
Mit dem erneuten „Freilegen“ des Areals, Geologie und Bionik folgend, erwachen nun Schotterbänke und Auwald wieder und durchdringen linear die Platzoberfläche.
In Anspielung auf die ehemalige Landschaft entstehen so in Westost-Richtung im Boden Versätze, durchwandelbare Öffnungen als „geologische Fenster“ mit unterschiedlicher Haptik und Inhalt - Pflanzinseln, Auwäldchen, Grün- und Schotterflächen (Verrieselung Of. – Wässern ), Möblierungselemente.
Die Hauptfläche ist als solche gefasst und monochrom, hebt sich über ihre of.-Gestaltung – Fugenbild Grid (Verschneidungen Geometrien der beiden flankierenden Baukörper), Materialität (oberflächenbehandelter Beton) und Farbigkeit von den einmündenden Boulevards/ Arkaden/ Gehsteigen klar ab. Hier wird, der Wertigkeit entsprechend, ein größerformatiges Betonsteinpflaster im losen Verband gleicher Farbgebung wie das südl. Material vorgeschlagen – glatt zu schuppig.
Durch die Anornung der einzelnen Platzelemente entsteht entlang einer gedachten Achse im Westen eine freie, öffentlichere Zone (zwischen den Tg.-Einfahrten) mit differenzierter Begrünung – Auwäldchen = Filter Parkierung, Fahren. An deren Ende im Osten leitet sie in den Gastgarten (Fassung) und den freien Durchgang in der Grünegasse über. Ort der Kommunikation, im grünen Schatten zum Verweilen für Jung und Alt, temporär multifunktionell bespielbar – Veranstaltungen...
Der neue Stadtteil bekommt mit seinem Greenplace sein Zentrum, wird zum neuen Treffpunkt und Identifikationsmerkmal, auch über die Vielzahl seiner möglichen Durchwegungen - Verbindung der beiden Wohnbereiche, unterschiedliche Nutzungen/Funktionen eg. Arkaden – Gastro, Shops.
Die Anornung der konzentrierten Parkierung + E.-Tankstelle im Norden direkt vor dem GWS. - Baukörper/Shop ermöglicht neben den zuvor angeführten Platzqualitäten als Option eine Überdachung der Tg.- Einfahrt. Dieser kann eine Fv.-Anlage aufgesetzt werden - Aufladung E.-Mobilität Kunden, Einspeisung Platzbeleuchtung, temporärer Einschub Fremdnutzung – z.B. diverse Marktstände.
Differenzierte und umfassende neue Baumpflanzungen im gesamten Bearbeitungsgebiet werten den neuen innerstädtischen Stadtteil auf und sollen neben dem optischen Erscheinungsbild wesentlich zur Wohn- und Aufenthaltsqualität beitragen.
Sekundärelemente wie ein Trinkbrunnen, parzielle Sitzgelegenheiten, Räderparkierung und eine entsprechende Beleuchtung - Mast-Leuchten in unterschiedlichen Höhen ergänzen die gestalterischen Hauptelemente und bilden so ein Ganzes.
Die Lage des Spielplatzes am südl. Ende der Grünegasse verlangt eine schützende Struktur.
vZwei differenzierte Zugänge als Eintritt und speziell geformte Sitz-Bankreihen mit höheren Lehnen umgeben bergend den Bereich für die Kleinen und bieten den Aufsichtspersonen Möglichkeit zu Verweilen und Kommunikation. Angrenzende Bäume umschließen zusätzlich den Spielplatz und dienen als Filter zur Grünegasse.
Mit dieser vorgeschlagenen Gestaltung wird die Aufwertung dieses Beziksbereiches konsequent weiterentwickelt und in Kombination mit den neuen Wohnbebauungen den Menschen eine neue, urbane, multifunktionell nutzbare Zone zur Verfügung gestellt.
Dezember 2016