Am westlichen Stadtrand von Bruck an der Mur wird in der Wohnbau-Entwicklungszone KG. Berndorf, nähe LKH Bruck, ein weiteres Grundstück zur städtischen Wohnbebauung herangezogen. Die trapezförmige Parzelle mit rd. 17.000 m2 – Nord/Süd orientierte Hanglage – ist dreiseitig offen (am Hochpunkt im Süden waldbegrenzt), schließt im Norden an eine bestehende Zeilenverbauung an, im Osten ist ein Freilandkeil vorgelagert – Querung Zufahrten. Nach Westen anschliessend werden sich zukünftige Baumassen entwickeln. Auf Grund der Gegebenheiten und Vorgaben werden folgende Kriterien entwurfsbestimmend :
- die Hangsituation inklusive geographische Ausrichtung, Besonnung - städtebaulicher Maßstäblichkeit der unmittelbaren Umgebungsbaumassen, Lage - die Erschliessung des gesamten Areals von Osten (Sebald-Pögl-Weg)
Aus einer „Verschneidung“ der Umgebung und Überlagerung mit den gewählten Zufahrten ergeben sich - hangaufwärts ins Gelände eingesetzt - 10 Einzelbaukörper = gestaffelte Querriegel + Maisonette nach „oben“, gefächerte 3- Spänner nach „unten“. Es entstehen 4 Felder in 2 Bauabschnitten. Die Dimensionierung und Gliederung der offenen Bauweise orientiert sich maßstäblich an den umgebenden Bebauungsstrukturen, ihre Plazierung im Hang wird geländeschonend eingesetzt. So entsteht eine entsprechende Dimensionierung und Massenverteilung der Anlage, die mit der gewählten Höhenentwicklung - zwei Obergeschosse ( teilweise unterkellert/ TG.) - qualitative Zwischen- und Freiräume bildet und gleichwertige Blick- und Besonnungsrichtungen in allen Volumen ermöglicht. Die hangparallel gesetzten 2 Zufahrten/Wohnstrassen bieten in den 3 Teilen jeweils Zugänge und Parkierungen – hangabwärts Frei-aufstellung, nach Oben/Süden werden Tiefgaragen/KG. in die Querriegel hangseitig eingeschoben – Ausnützung Gelände.
Die entwickelten Formen ergeben Baukörper mit kompaktem Auftritt – Flachdächer- und zentrale, reduzierte Erschliessungen/Zugänge/Ausgänge (+ zugeordnete Nebenfunktionen) zugunsten der durchmischten Grundrissgestaltungen der unterschiedlichen Wohnungsgrössen – innere Organisation (Querbelüftung, Licht, Sonne, Aussicht) mit abgestimmten Freiflächen-Zuordnugen (überdachte Balkone/Loggien und Terrassen – Übergänge zu privatem Grün). Konstruktion in Massivbauweise mit gestalteten Putzflachen („Sichtfilter“), Gründung (UG.- Konzeption/steife Schachteln – bzw. tw.leicht gestelzt) ist auf die Bodenverhältnisse abgestimmt, dadurch nur geringfügige Geländemodellierung.
Die Freiräume sind zwischen den Baukörpern und Erschliessungen gleichwertig im Hang organisiert und bilden neben den unmittelbar angeschlossen Funktionen – Vorgärten, privates Grün, Pflanzungen/ Obstbäume - 2 Gemeinschaftspavillons + Spielanlagen. Der Freihaltebereich am oberen Hangende/Waldzone wird gemeinsam mit dem im Osten gelegenen grossen Freiland-Spitz als ökologische Naherholungszone landschaftsplanerisch für die Bewohner gestaltet. An den Zufahrten werden abfolgend Besucherparkierungen, grosse Wendekreise (später rückbaubar) Müllboxen und die eigentl. Parkierung /KFZ's + Räder der Anlage gereiht, am vorläufigen Abschluß kleine Wende/PKW. Die entwässerungstechnisch erforderlichen östlichen 2 Versickerungsmulden werden mit den begleitenden Pflanzungen ( Laubbäume, Büsche, Unterholz ) und Wegeführungen/Aufenthaltsbereiche zum „Vorgarten“ für die Bewohner der Anlage, aktivieren das Mikroklima und bieten Lebensraum für Vögel und Kleingetier. Der Entwurf stellt einen zeitgemässen, aber zeitlosen Beitrag zum Wohnbau in der Region dar.
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