- Project:
- WB Farbkonzept ZENTRALFEUERWACHE GRAZ
- Date:
- 2019
- Location:
- Graz A
- Photo:
- archmueller
Erläuterungsbericht:
Das Hauptquartier der Grazer Berufswehr im Mittelteil des Lendplatz gelegen, stellt in seinem Gesamtgefüge einen markanten Bestandteil des Platzes dar westlicher Platzrand.
Die Lage im Kern der ehemaligen Grazer Murvorstadt und im Schnittpunkt wichtiger Verkehrsachsen – Wienerstrasse ( NordSüd ) und Keplerstrasse ( OstWest ) unterstreicht die funktionelle Wichtigkeit und rasche Erreichbarkeit aller Einsatzorte aus dem Zentrum der Stadt – sternförmige Ausfahrten.
Die bauliche Anlage wurde seinerzeit vor über 40 Jahren als Ensemble mit entsprechendem architektonischen und materialästhetischem Anspruch von den Architekten der werkgruppe graz als Neubau geplant und in mehreren Bauabschnitten technisch engagiert realisiert (Baufirma Holzmann & Stark), der Zeit folgend überwiegend in Sichtbetonbauweise –
Klarheit in Form, Konstruktion und Material.
Zwischenzeitig ist durch funktionelle und technische Erfordernisse + Umgestaltungen der ursprünglich einheitliche Charakter der Feuerwache nur mehr ansatzweise erkennbar, ein signifikanter AUSSENAUFTRITT fehlt.
Um selbigen wieder zu verbessern wird von der Stadt Graz und in Abstimmung mit der Feuerwehr an ein neues Gesamt-Farbkonzept gedacht, unterstützt durch stufenweise umsetzbare bauliche Eingriffe.
Die neuen Gestaltungsmassnahmen – vorrangig Farbe und Oberflächenmaterialität – sollen die seinerzeitigen Qualitäten wieder hervorheben und betonen, ebenso nachfolgend schrittweise gesetzte neue Elemente bzw. Rückbauten.
Folgende einfache Gestaltungsmaßnahmen werden vorgeschlagen:
OBERFLÄCHEN:
neues Farbkonzept für die gesamte Anlage:
Herleitung + Bezug auf ursprünglich vorhandene Materialien, Oberflächen – Rauhschalung Sichtbeton, bzw. DRESSCODE FEUERWEHRUNIFORM.
Bereits „überputzte“ Flächen werden mit einem einheitlich dunklem Rostbraun neu überzogen – abgeleitet von traditioneller Uniformjacke der Feuerwehren.
Die noch vorhandenen Sichtbetonflächen werden konservatorisch saniert und lasierend leicht farblich angepasst. Sekundärelemente werden – soweit möglich – nur farblich erneuert.
BAULICHE ELEMENTE:
neue Tore Wagenhalle – Einblick + Präsentation Fahrzeuge:
Dem Wunsch nach optischer Öffnung wird mit neuen verglasten Falttoren nachgekommen – ein neuer,
roter Epoxidharzboden und entsprechend helle Innenbeleuchtung ( Nachtauftritt, Aussenwirkung ) ergänzen die Gestaltung.
Für die bemalten Teile der vorhandenen Tore der Wagenhalle wird nach ihrer Demontage ein Versteigungsverfahren als Charity-Projekt der Feuerwehr vorgeschlagen.
Beschriftung – ergänzende corporate identity:
Der bestehende Schriftzug über dem Vordach der Halle wird entfernt und in neuer Form in den Bereich der Kreuzung Keplerstrasse transformiert. Der neue Schrifttypus taucht auch, auf die Spitze des Schlauchturms gesetzt = als Kunst am Bau Element, bzw. als Logo für die SINFO Einrichtung wieder auf – jeweils hinterleuchtet
Formale Rückführung Ecksituation Kreuzung Keplerstrasse:
Die in der jüngerer Vergangenheit überbaute Kommandokanzel der Feuerwache – ( erhöhte Einsicht in die Srassenkreuzung ) wird von jetzigen Glas-Fassade befreit und in ihrer ursprünglich polygonalen Form wieder sichtbar gemacht – Maßstäblichkeit.
Als gestalterischer Neuansatz ist der Bauteil 3-seitig nun von einem nach Osten auskragenden Rahmenelement gefasst. Die rote, begehbare Stahlkonstruktion (Show) – interpretierte „ Leiter “ – nimmt an der Vorderseite den neuen ( hinterleuchteter Screen ) Schriftzug auf.
Die Nachbarschaft mit dem roten Medienpfeiler im Kreuzungsbereich wird als optische Synergie gesehen.
Am Dach kann bei Bedarf das Volumen – Raum für die 2. Kommandoeinheit – wiederhergestellt werden – Fassade als verspiegelte Leichtkonstruktion = zurückgenommener Auftritt.
Darauf abgestimmt ebenso die Portalgestaltung des SINFO-Büros im Erdgeschoss.
Durch diese neuen Elemente und Massnahmen soll die ZENTRALFEUERWACHE wieder ihre, der Funktion entsprechenden Prägnanz im Stadtbild/Lendplatz erlangen und die vorhandenen architektonischen Qualitäten in die Zukunft weitergetragen werden.