- Project:
- Haus I
- Date:
- 2008
- Location:
- Graz A
- Render:
- p-run.com
Haus Fam. I
Basis für den hier vorliegenden Entwurf sind das bereits erworbene, nahezu ebene Grundstück in den südöstlichen Ausläufern der Mur-Auen von Graz und ein mit den Auftraggebern besprochenes Funktionsprogramm inklusive Vorstellungen bezüglich Form anhand von Beispielen.
Von diesen Punkten ausgehend und nach eingehender Auseinandersetzung mit der Bauparzelle wurde der nun vorliegende Baukörper, seine Lage und Erschließung bzw. die Organisation des Grundstücks selbst entwickelt.
Die vorhandene rechteckige Fläche mit ca. 2.26Om2 Grösse stellt genau den Übergang/Grenze zwischen dichter, kleinteiliger Einfamilienhausbebauung -bis zur Mur -und noch agrarisch genutzter, optisch durchlässiger Landschaft (Aussicht, Weite) dar.
Sie wird im Westen erschlossen -Zufahrtsstrasse -und ist an dieser und der östlichen Längsseite völlig zum Freiland hin offen. Die beiden anderen Seiten des Parallelogramms sind an den Grundgrenzen mit Nachbarhäusern und grossformatigen, alten Bäumen begrenzt, weiters besteht an der westlichen Längsseite eine durchgehende, interessante Geländeausformung -Grabenmulde, die als ehemaliger Muhlgraben/Bachbett die unmittelbare Umgebung formte und auch namentlich definierte.
Diese Elemente inklusive nachbarliche Baumassen, die teilweise volumigen Laubbäume
(Kulissenwirkung, Filter), ihre Schattengeometrien im Wechsel der Jahreszeit, Blicksituationen und
Tiefenwirkung ergeben die interne Grundstückserschliessung wie Einfahrt, Ankommen, die
Platzierung und-Form/Organisation des Hauses.
Ein länglicher Baukörper im hinteren Parzellenbereich (Mindestabstände) angesetzt und normal
zur Grundgrenze gedreht -ermöglicht eine maximale Freiflächenkonsumation unter Einbeziehung
der oben angeführten Prämissen.
Seine Fassaden sind nach,,vorne" geöffnet (+Beschattung), der
leichte und elegante Schwung reagiert auf die Licht-und Besonnungsverhältnisse (Passivhaus,
Aussicht), nach ,hinten' wird die Form geschlossen -Nachbarn, Einsicht und Wirtschaftseinfahrt,
Kräutergarten.
Die Schmalseiten folgen diesen Überlegungen.
Die Baumassen und ihre Volumsverteilung ergeben eine Organisation auf drei Ebenen, wobei in
der Mitte -Hauptgeschoss -das Wohnen, Arbeiten und Überleitung Freibereich/Garten, unten
Nebenfunktionen und im Obergeschoss das Ruhen mit Terrassennutzung (Fernsicht) stattfindet.
Das Erdgeschoss wird durch die Stellung des offenen Carports und das ,Hineinziehen' des
begleitenden Erschliessungsweges und Lage Eingang zusätzlich akzentuiert, von dem unmittelbar
dahinter gelegenen Hauptbereich -Essen, Wohnen/Kamin -ist der freie Blick in die Landschaft in
zwei Richtungen möglich.
Die Formensprache ist zeitlos und entwickelt sich aus den inneren und äusseren Bedingnissen - teilweise offene Übergange der Nutzungsfunktionen. Räume werden durch unterschiedliche Höhen
betont, inklusive differenzierte Tageslichtführung (Oberlichten) und vorgelagerte
Freibereiche/Übergdnge verschmelzen Innen und Aussen.
Als Materialien werden auBen Putzflächen und/oder grossformatige Fassadentafeln, kombiniert mit
Metall-/Glaskonstruktionen vorgeschlagen. lm Innern bestimmen Holzböden und klare Wand-und
Deckenflächen das Erscheinungsbild.
Die Freiflächengestaltung ergänzt das Konzept, neben den untergeordneten Funktionen -Tore,
Parken Gäste, Müll -könnte auch der ehemalige ,Mühlgraben' noch gestalterisch betont werden -
Spur und Gedächtnis des Ortes.